Office-Gläser für optimales Sehen am PC
Jeder zweite Mensch arbeitet heutzutage am Computer. Die richtige Brille für die Bildschirmarbeit bedeutet Lebensqualität und Leistungsfähigkeit. Ein angestrengter Blick auf digitale Geräte verleitet zu Fehlhaltungen und Überlastung: Viele Menschen, die täglich länger als drei Stunden vor dem Computer sitzen, klagen über Kopfschmerzen, trockene Augen, verschwommene Sicht und Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich. Sind die Ursachen Sehdefizite, gibt es verschiedene Alternativen, um wieder entspannt arbeiten zu können.
Nah-Komfortgläser (auch Arbeitsplatzbrillengläser, PC- oder Office-Gläser genannt) sind Brillengläser, die speziell für die Kopf- und Körperhaltung, sowie die Entfernungen am Bildschirmarbeitsplatz ausgelegt sind. Benötigt werden diese vor allem von Menschen ab dem 40. Lebensjahr, wenn die altersbedingte Weitsichtigkeit im Nahbereich spürbar wird.
Für jüngere Menschen mit einem PC-Arbeitsplatz oder im HomeOffice bieten sogenannte Relax-Gläser am Bildschirmarbeitsplatz eine angenehme Unterstützung und damit Entspannung für die Augen. Ein spezieller Blaulicht-Filter (Blue-Blocker) kann die Beanspruchung der Augen zusätzlich reduzieren und Ihre Leistungsfähigkeit weiter steigern.
Gegenüber reinen Einstärkengläsern bieten Nah-Komfortgläser eine größere Blickfeldtiefe, die beim Arbeiten am Schreibtisch und mit dem PC einen größeren Blickradius erlauben. Häufig werden Nah-Komfortbrillen als Ergänzung zur Gleitsichtbrille eingesetzt. Im Vergleich zu Gleitsichtgläsern sind die Nahbereiche und Zwischenbereiche bei diesen Arbeitsplatzgläsern größer dimensioniert. Dafür erlauben diese Gläser kein scharfes Sehen in der Ferne, ähnlich einer Lesebrille. Mit einem speziellen Arbeitsplatzglas sehen Sie das gesamte Umfeld Ihres Bildschirmarbeitsplatzes deutlich und dies bei entspannter Körperhaltung. Häufig ist dies eine einfache Lösung für Probleme mit Nackenschmerzen durch eine ungesunde Kopfhaltung.
In welchem Alter und bei welcher Sehschwäche ist welche Art Brille am PC-Arbeitsplatz notwendig?
Ab 45 Jahre: Lesebrille für den Übergang
Am Computerarbeitsplatz herrschen besondere Ansprüche an das Sehen: Die Augen richten sich hauptsächlich auf den Monitor, doch auch die Tastatur davor und der Raum dahinter sollen klar im Blickfeld liegen. Deshalb sind Bildschirmbrillen mit unterschiedlichen Stärken für unterschiedliche Entfernungen und gleitende Übergänge immer die komfortabelste Lösung. Menschen bis 45 Jahren haben normalerweise eine altersbedingte Nah-Sehschwäche von unter 1,25 Dioptrien. Dabei kann unter Umständen vorübergehend eine reine Lesebrille mit Einstärkengläsern noch ausreichend sein, allerdings muss sie beim Blick in den Raum abgesetzt werden, da die Sicht sonst verschwimmt. Da beide Augen selten dieselbe Sehstärke aufweisen und die Tragezeit lang ist, sollten auch Lesebrillen individuell beim Optiker angepasst werden. Standardisierte Lesebrillen vom Discounter eignen sich eher nicht für die Computerarbeit, weil beide Gläser die gleiche Dioptrien-Zahl aufweisen, die häufig vorhandene Hornhautverkrümmung nicht korrigiert wird und die Pupillendistanz standardisiert ist, sodass sowohl die Zentrierung, als auch die Stärken so gut wie nie optimal sind.
Ab 50 Jahre: Bildschirmbrille mit oder ohne Gleitsicht
Laut einer Allensbach-Studie entdecken immer mehr Brillenträger in Deutschland die Vorteile einer Bildschirmbrille. Nicht ohne Grund, denn spätestens wenn die Altersweitsichtigkeit ab ca. dem 50. Lebensjahr +1,25 Dioptrien beträgt, ist es ratsam, über eine spezielle Bildschirmbrille nachzudenken.
Eine Bildschirmbrille mit Gleitsichtfunktion, eine sogenannte Nahkomfort-Brille, bietet einen großen Sehbereich für mittlere und kurze Distanzen. Der Fokus liegt auf dem Monitor, der sich in einem Abstand von 50 bis 100 Zentimetern befindet. Gleichzeitig ermöglicht der obere Bereich des Glases scharfes Sehen im Raum. So können sowohl Bildschirm, Tastatur und Schreibtisch als auch die Arbeitskollegen deutlich erkannt werden, ohne den Kopf in unangenehme Positionen zu bringen. Zudem ist die Brille auch im Alltag einsetzbar, wenn eine klare Sicht in kurzen und mittleren Distanzen wie bspw. beim Schreiben, Lesen, Kochen oder Handwerken erforderlich ist. Für das Autofahren sind Bildschirmbrillen allerdings nicht geeignet, da der Fernbereich fehlt.
Ab 55 Jahre: Bildschirmbrille mit Gleitsicht
Etwa ab dem 55. Lebensjahr steigt die Alterssichtigkeit auf über +1,5 Dioptrien an. Einstärkenbrillen reichen dann definitiv nicht mehr aus und die normalen Gleitsichtbrillen für den Alltag haben einen zu schmalen Korrektionsbereich für die Monitordistanz. Die einzig wahre Lösung sind nun Bildschirmbrillen mit Gleitsichtfunktion, also Brillen mir Nahkomfort-Gläsern. Sie decken die unterschiedlichen Entfernungen bei der Computerarbeit und im Bürobereich ab. Am besten sollten vor dem Besuch im Optikerfachgeschäft die Entfernungen zum Monitor ausgemessen werden.
Wer übernimmt die Kosten für eine Computerbrille?
Nach der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) haben Beschäftigte Anspruch auf eine Sehhilfe in einfachster Ausführung, wenn sich die normale Brille für die Tätigkeit am Computer nicht eignet. Die Bescheinigung darüber stellen Arbeits- oder Betriebsmediziner aus. Im Vorfeld sollte unbedingt die Vorgehensweise mit dem Betrieb abgeklärt werden. Nach unserer Erfahrung übernimmt der Arbeitgeber zumindest einen festgelegten Teil der Kosten für eine Computerbrille.