Die Augendruck-Messung (Tonometrie) ist ein Verfahren zur Bestimmung des intraokularen Drucks (IOD) im Auge. Sie dient vor allem dazu, Glaukom (Grüner Star) frühzeitig zu erkennen, da ein erhöhter Augeninnendruck ein Hauptrisikofaktor für diese Erkrankung ist.
Die berührungsfreie Messung kann im Rahmen eines Sehtests beim Augenoptiker durchgeführt werden. Ein Optiker darf jedoch keine Diagnosen stellen und wird bei Auffälligkeiten lediglich den Rat geben, einen Augenarzt aufzusuchen.
Eine detaillierte Darstellung einer kontaktlosen Augeninnendruckmessung (IOD) mit einem berührungslosen Tonometer (Air-Puff-Tonometrie)
Bei der berührungsfreien Messung wird ein Luftstoß-Tonometer verwendet. Der normale Augendruck liegt meist zwischen 10 und 21 mmHg.
Eine regelmäßige Augendruck-Messung kann für Menschen ab 40 Jahren sowie für Personen mit Glaukom-Risiko (z. B. familiäre Vorbelastung) sinnvoll sein.
Glaukom – Was ist das?
Ein Glaukom (auch Grüner Star genannt) ist eine chronische Augenerkrankung, bei der der Sehnerv geschädigt wird. Dies kann zu einem fortschreitenden Verlust des Gesichtsfeldes und unbehandelt sogar zur Erblindung führen.
Es gibt aber einige Kontroversen zur Aussagekraft der Augendruck-Messung, insbesondere in Bezug auf ihre Zuverlässigkeit bei der Glaukom-Diagnose. Daher ist Vorsicht geboten bei der Interpretation!
Hier sind die wichtigsten Kritikpunkte:
1. Augendruck ≠ Glaukom
Ein erhöhter Augeninnendruck ist ein Risikofaktor, aber nicht die alleinige Ursache für ein Glaukom. Viele Menschen mit hohem Augendruck entwickeln nie ein Glaukom, während andere mit normalem oder niedrigem Druck dennoch eine Schädigung des Sehnervs erleiden (Normaldruckglaukom).
2. Messungen sind nicht immer exakt
- Tageszeitliche Schwankungen: Der Augendruck variiert im Tagesverlauf (oft morgens höher). Eine einzelne Messung kann daher ein unvollständiges Bild liefern.
- Hornhautdicke beeinflusst das Ergebnis: Eine dickere Hornhaut kann zu falsch hohen Werten führen, eine dünnere Hornhaut zu falsch niedrigen Werten.
3. Ergänzende Untersuchungen nötig
Um ein Glaukom sicher zu diagnostizieren, reicht die Augendruck-Messung allein nicht aus. Ergänzende Tests vom Augenarzt sind wichtig, z. B.:
- Sehnerv-Untersuchung (OCT)
- Gesichtsfeldtest (Perimetrie)
- Kammerwinkel-Messung (Gonioskopie)
Fazit
Die Augendruck-Messung ist eine sinnvolle Vorsorgeuntersuchung, sollte aber nicht isoliert betrachtet werden und macht daher beim Optiker wenig Sinn. Eine Kombination mit anderen Untersuchungen vom Augenarzt ist notwendig, um ein Glaukom sicher zu erkennen oder auszuschließen.
Wir bei Optiko bieten diese Messung daher nicht mehr an, sondern führen statt dessen ein Netzhaut-Screening durch, welches eine höhere Aussagekraft zum gesundheitlichen Zustand der Augen – auch in Bezug auf ein mögliches Glaukom – bietet.